Als wir vorgestern zu einem Ausflug nach Fraser Island aufbrachen, schien alles in bester Ordnung. Wir freuten uns auf den Tag und selbst die Wolken am Horizont konnten unserer Stimmung nichts anhaben. Rund vierzig Minuten dauerte die Fährüberfahrt zur größten Sandinsel der Welt. Auf der anderen Seite angekommen, stiegen wir um in einen Bus mit Allradantrieb. Das Abenteuer konnte losgehen. Kilometer um Kilometer bahnte sich das seltsame Gefährt seinen Weg durch die sandigen Straßen. Mal wackelte es von rechts nach links, mal hüpfte es von oben nach unten oder andersherum. Yeaha!
Fahrt über den 75-Miles-Beach
Ein Heidenspaß! Trotzdem waren wir froh, als wir nach einer halben Stunde an unserem ersten Stopp im Regenwald ankamen. Nach einer kleinen Führung und einem kurzen Spaziergang hieß es allerdings schon wieder Einsteigen. Das Geschaukel ging also weiter. Zum Glück gelangten wir bald an den 75-Miles-Beach, der sogar als offizieller Highway gilt. Hier war der Sand etwas fester und die Fahrt daher weitaus ruhiger.
Materialermüdung 🙂
Und ab hier nahm das Schicksal seinen Lauf: Zunächst stellte ich fest, dass ein Stück Glas von meiner Sonnenbrille abgesplittert war. Echt ärgerlich, da es Gläser mit Sehstärke sind. Erst in zwei Wochen sind wir für mehrere Tage am selben Ort, so dass ich zu einem Optiker gehen kann. Solange muss ich eben mit einer leicht lädierten Brille vorlieb nehmen. Kennt mich ja zum Glück keiner ;-).
Als wir das Malheur mit der Brille gerade vergessen hatten, kamen wir zum Lake McKenzie. Um zu testen, wie kalt das Wasser ist, bückte ich mich. Da machte es nur noch Krrtsch und unter meiner linken Pobacke klaffte ein rund zehn Zentimeter langer Riss, der sich im Laufe des Tages bei jedem Hinsetzen noch weiten sollte. Es half alles nichts. Um meinen Mitmenschen nicht meinen Allerwertesten präsentieren zu müssen, band ich mir meine Strickjacke um die Hüfte und fror den Rest des Tages mit Anstand ;-).
Flughunde mit Anhang
Am Hotel angekommen, gab es eine tolle Showeinlage: Hunderte von Flughunden flogen über unsere Köpfe hinweg in die Nacht. Beeindruckend! Trotzdem freute ich mich mehr darauf, endlich duschen und meine kaputte Hose entsorgen zu können. Was für ein Tag! Aber wie heißt es doch so schön: Schlimmer geht immer. Als ich mich nämlich gerade gemütlich mit meinem E-Book-Reader ins Bett gelegt hatte, stürzte Sandra wie von der Tarantel gestochen aus dem Bad. „Mach es weg, mach es weg!“, rief sie ununterbrochen und fuchtelte hektisch mit der Hand an ihrem Ohr herum. Als ich endlich nachgucken konnte, was sie so in Panik versetzt hatte, erschrak ich mich allerdings auch: Eine ekelhafte Zecke hatte sich an ihrem Ohrläppchen festgebissen. Widerliches Ding! Am liebsten hätten wir nach meiner Mama geschrien, aber das hätte uns hier am anderen Ende der Welt nicht wirklich geholfen. Also mussten wir selbst ran und das Ekelding entfernen. Na super, jetzt haben wir nicht nur Angst vor Spinnen und Schlangen, sondern auch vor Zecken ;-).
PS: Das Einzige, wovor wir uns nicht fürchten, ist das Tanken. Immerhin kostet der Liter nur rund 1,05 Euro :-). Links neben der Preisanzeige seht ihr übrigens Werbung für Burger King. Da der Name in Australien jedoch schon vergeben war, heißt es hier Hungry Jacks.

Benzinpreise, von denen wir in Deutschland nur träumen …
2 Kommentare
wir beneiden euch und reisen in gedanken mit.lg die heiligenhafener
Oh, das freut uns sehr! Ganz liebe Grüße zurück 🙂