„Tut uns leid, aber Ihre gebuchte Zimmerkategorie ist momentan nicht verfügbar.“ So empfing uns die mürrische Rezeptionistin in unserem Hotel in Galveston. Kein Problem, dachten wir, wir sind ja eh nur zum Schlafen hier. Und so machten wir uns guter Dinge auf zu unserem zugewiesenen Zimmer. Bereits nach drei Sekunden wussten wir jedoch: Das nehmen wir auf keinen Fall. Denn es lag direkt zwischen Rezeption, Fahrstuhl, Wäscherei und Eismaschine. Eine Geräuschkulisse allererster Sahne. Also gingen wir zurück zur Rezeption und bekamen Zimmer Nr. 2. Ein solider Raum, schön ab vom Schuss. Nur leider mit defekter Toilette. Die konnte auch nicht repariert werden und so ging es für uns in Zimmer Nr. 3. Hier funktionierte zwar der fest montierte Fön nicht, aber wir bekamen schnell einen neuen. Was ein holpriger Start :-).
Abkassieren in Galveston
So durchwachsen der Start im Hotel war, so durchwachsen ging es auch weiter. Irgendwie wissen wir nicht ganz, was wir von der Insel am Golf von Mexiko halten sollen. So gibt es auf Galveston zwar kilometerlange Strände mit großen Pieren, doch muss in den Hauptzonen überall fürs Parken bezahlt werden – und auch das Betreten der Piere kostet Geld. Das hinterlässt einen leicht faden Beigeschmack, zumal das Parken nur per App bezahlt werden kann, was mit deutschen Handytarifen echt nervig ist. Zum Glück haben wir einige Strände außerhalb der Touristengebiete gefunden, an denen wir kostenlos parken konnten. Kleiner Tipp: Besonders gut hat uns das Biotop am East End gefallen.
The Strand
Ziemlich unspektakulär fanden wir auch DIE Einkaufsmeile von Galveston, eine Straße namens „The Strand“. In den Reiseführern wird so von dem historischen Stadtkern geschwärmt, dass die Erwartungshaltung bei uns dementsprechend hoch war. Doch außer Souvenirläden war hier nicht viel zu sehen und es herrschte echt tote Hose. Viel interessanter erschienen uns die Gebäude in den Straßen rundherum.
Mit der Autofähre von Galveston nach Port Bolivar
Eine Sache können wir jedoch bedingungslos empfehlen. Die Fahrt mit der Autofähre nach Port Bolivar auf der Nachbarinsel. Wir sind einfach ohne Auto mitgefahren – und zwar kostenlos. Anscheinend ist dies noch ein kleiner Geheimtipp, denn wir waren fast die einzigen Passagiere ohne Fahrzeug. Die Fahrt dauert hin und zurück circa 45 Minuten und lohnt sich auf alle Fälle. Wir hatten nicht nur tolle Blicke auf den Hafen von Galveston, sondern haben auch unzählige Delphine und Pelikane gesehen. Dieses Erlebnis hat uns definitiv mit der Insel versöhnt :-).