Wenn‘s am schönsten ist, soll man ja bekanntlich gehen. Schade eigentlich. Wenn es nach uns ginge, würden wir unseren Urlaub in Florida gerne auf unbestimmte Zeit verlängern. Denn es ist hier definitiv schön, schöner, am schönsten. Dabei sind es nicht einmal die großen Erlebnisse, die uns den Abschied so schwer machen, sondern viele Kleinigkeiten. Hier 6 Dinge, die wir definitiv vermissen werden:
1. Das (fast) immer schöne Wetter
Florida ist DER Sunshine State der USA. Wer hierhin reist, hat nahezu ganzjährig eine Schönwetter-Garantie. Ok, in der Hurrikan-Saison zwischen Juni und November kann es auch schon mal etwas stürmisch werden. Doch wir können uns nicht über das Wetter der letzten 10 Tage beklagen. Einen Nachmittag hatten wir zwar Regen und saßen im Hotel fest, doch auch das haben wir überlebt. Wifi und TV sei Dank ;-). Den Rest der Zeit lagen die Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad Celsius und es war trocken. Also ideales Flipflop-Wetter. Uns graut es jetzt schon vor morgen, wenn wir uns für den Rückflug wieder in Jeans und Turnschuhe quetschen müssen.
2. Small Talk im Fahrstuhl
Die Freundlichkeit der US-Amerikaner wird häufig als oberflächlich bezeichnet. Das mag vielleicht sein. Doch selbst wenn: Uns stört es nicht. Wir wollen hier keine Freundschaften fürs Leben schließen, sondern einfach eine schöne Zeit verbringen. Und die aufgeschlossene Art der Floridianer trägt definitiv dazu bei. Ein paar Beispiele:
- Im Supermarkt sind wir uns unsicher, ob wir das Obst abwiegen müssen. Ich frage nur kurz eine Dame neben mir und schon geht‘s los: ‚Wow, what a nice accent, where are you girls from?‘. Der Smalltalk kann beginnen :-).
- Vorm Fahrstuhl im Hotel stehen drei amerikanische Touristen. Wir sind noch nicht ganz da, erklingt Folgendes: ‚Wie geht es euch? Was macht ihr in der Stadt? Wie ist euer Aufenthalt?‘ – wieder Smalltalk. Und das, obwohl wir die Leute nie zuvor gesehen haben.
- ‚Hey sweetie!‘ und ‚Thank you, honey’: Da würden wir bei uns aber Augen machen, wenn die Kassiererinnen im Real so mit uns reden würden :-).
Und so geht es die ganze Zeit. Oberflächlich hin oder her, wir mögen die Smalltalk-Kultur der US-Amerikaner sehr.
3. Die großen Parkplätze
Big, bigger, USA. In den United States ist vieles größer, als wir es gewohnt sind. Angefangen bei den riesigen Supermärkten bis hin zu den Parkplätzen. Als wir den Urlaub buchten, wussten wir bereits, dass wir dieses Mal nicht soooo weit fahren werden wie sonst in unseren USA-Urlauben. Deshalb entschieden wir uns gegen einen teuren SUV und stattdessen für einen Wagen aus der Kompaktklasse. Ausgewählt haben wir bei der Mietwagenstation letztendlich einen Ford Focus Titanium. Also ein ganz normales Auto mit für uns typischen Maßen. Aber beim Parken fühlen wir uns, als hätten wir ein Spielzeugauto. Hier gibt es keine Lücke, in die wir nicht hineinpassen. Kein Wunder, müssen ja auch die Pick-Ups und SUVs hier parken – und die sind zum Teil echt riesig.
Entspannung am Lenkrad
Autofahren in Florida ist ziemlich chillig. Das liegt an verschiedenen Dingen. So sind zum Beispiel die anderen Autofahrer relativ entspannt. Einmal in einer Spur eingefädelt, bleiben sie einfach dort. Überholen ist kein Problem. Das geht sowohl rechts als auch links. Schön ist zudem, dass rechts abbiegen auch bei roter Ampel erlaubt ist. Und zwar immer – es sei denn, es gibt extra ein Verbotsschild, aber das ist relativ selten.
Die meisten Wagen hier haben übrigens Automatik-Schaltung. So auch unser Auto. Ich liebe es, weil es sich dadurch unheimlich bequem fahren lässt. Und dass es vielleicht etwas mehr Sprit verbraucht, tut zumindest dem Portemonnaie nicht weh. Eine Gallone (3,785 Liter) kostet gerade einmal 2,39 Dollar. Das sind also weniger als 0,64 Dollar (ca. 0,56 Euro) pro Liter. Spritpreise, von denen wir in Deutschland nur träumen.
4. Die endlosen Strände
Wenn Florida eins zu bieten hat, dann sind es kilometerlange Strände. Schon die Strände in Naples und auf Sanibel Island sind ein Traum. Doch die Strände an der Tampa Bay legen noch einmal eine Schüppe drauf. Hier könnten wir stundenlang laufen, ohne am Ende anzukommen. Außerdem sind die Strände ziemlich flach und der Sand an der Wasserkante ist ‚fest’, also ideal zum Spazierengehen.
Nur schwimmen würden wir hier persönlich nicht. Das Wasser ist ziemlich unruhig und spricht uns irgendwie nicht an. Haie sind bestimmt auch nicht weit ;-). Nichtsdestotrotz werden wir die Strände vermissen. Vor allem der ruhige Strandabschnitt Redington Beach hat es uns angetan. Hier ist nix los. Kaum ein Mensch unterwegs. Zumindest jetzt Anfang November nicht. Herrlich!
5. Die unbeschreibliche Natur
Die Natur an der Westküste Floridas ist unbeschreiblich schön. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite das grüne Inland mit Sümpfen, Wäldern und palmengesäumten Straßen. Das Schnorcheln mit Manatees war definitiv das Highlight dieses Urlaubs. Auch die Alligatoren und Schlangen im Corkscrew Swamp Sanctuary zählen zu unseren Favoriten. Und natürlich die Everglades, in denen wir dieses Mal jedoch aus Zeitmangel nicht noch einmal waren.
Doch es muss gar nicht so spektakulär sein. Wir haben uns jeden einzelnen Tag über die vielen anderen Tiere gefreut. Waschbären, Schildkröten, Gekkos, Strandläufer, Fischadler und Pelikane – in Florida gibt es einfach immer etwas zu beobachten. Wir lieben es! Schade, dass der Urlaub morgen schon wieder vorbei ist :-(.
6. Das Essen
Zugegeben, es ist nicht ganz leicht, sich auf einer USA-Reise gesund zu ernähren. Auch hier in Florida nicht. Die Fastfood-Ketten lauern an jeder Ecke. Die ersten zwei bis drei Tage genießen wir das Überschuss-Angebot an Burgern, Tacos und Co. meist noch. Danach hängt es uns zum Hals raus. Ebenso wie das Frühstück. Warme Zimtschnecken, frische Waffeln, überzuckerte Kellogs Fruit Loops und Bagels aus dem Toaster schmecken natürlich super. Doch wenn es in jedem Hotel dasselbe gibt, essen selbst wir uns irgendwann daran satt – und wir essen gerne süß. Verkehrte Welt, wenn auf einmal einfache Bananen und Äpfel beim Frühstück zum Highlight werden.
Im Supermarkt könnten wir natürlich Obst und Gemüse kaufen. Machen wir teilweise auch. Doch ohne Küche kann uns der Brokkoli noch so sehr anlachen, wir kommen einfach nicht zusammen ;-). Also müssen Alternativen her. Zum Glück haben wir ein paar gefunden. Hier unsere drei kulinarischen Highlights auf dieser Florida-Reise:
- Panera Bread. Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich hierbei um eine Kette, die Backwaren verkauft. Doch neben unzähligen Bagels (Achtung, der French Toast Bagel macht süchtig!), gibt es hier auch Suppen, Salate und frische Sandwichs. Wir waren gleich zweimal dort und hatten jeweils ein halbes Sandwich mit Avocado und Hähnchenbrust sowie eine Schale mit heißer Kürbissuppe. Himmlisch!
- Bait House. Das Fischlokal Bait House in Clearwater Beach war ein Tipp von einer guten Freundin. Eine urige Location direkt über dem Wasser gepaart mit lokalen Bierspezialitäten und dem Fang des Tages – da kann ja eigentlich nicht viel schiefgehen. Ging es auch nicht :-). Unsere Drunken Shrimps in Bourbon-Sauce waren das leckerste, was wir seit Langem gegessen haben. Meine Goldmakrele war auf den Punkt gebraten und Sandras Fish-Cake war ebenfalls ein Traum. Wir können den Tipp demnach gerne weitergeben: Bait House
- Panda Express. Der Panda Express ist eine asiatische Fastfood-Kette und immer eine sichere Bank. Vor allem nach Tagen voller Burgern, Pommes und Co. schmecken gebratene Nudeln gleich doppelt so gut. Viele Jahre haben wir den Panda Express links liegen lassen, bis uns ein Freund quasi mit der Nase darauf gestoßen hat. Jetzt wird er in jedem Urlaub mindestens einmal eingebaut.
So sehr wir uns auch auf unsere Küche zu Hause freuen, so sehr werden wir Panera Bread und Co. vermissen.
PS: Viele der Punkte – wie zum Beispiel die Freundlichkeit der Menschen – treffen natürlich auch auf die anderen Staaten der USA zu :-).
1 Kommentar
PANDA EXPRESS ❤️