Jeden Tag gibt es in Fort Worth einen Viehtrieb, genauer gesagt zwei. Nämlich einmal um 11:30 Uhr und einmal um 16:00 Uhr. Dann treiben Cowboys auf Pferden riesige Longhorn-Rinder durch die Straße. Und zwar genauso wie sie es vor über 150 Jahren gemacht haben – nur mittlerweile zu rein touristischen Zwecken. Ein Riesentamtam für ein Spektakel, das gerade einmal drei Minuten dauert, wenn überhaupt. Aber uns hat es gefallen.
Fort Worth – das Tor zum Wilden Westen
Im Stockyard National Historic District von Fort Worth, in dem das Viehtreiben stattfindet, gibt es noch viele historische Gebäude. Darunter das Livestock Exchange Building, eine ehemalige Viehbörse, sowie das Cowtown Coliseum, ein Rodeo-Stadion, in dem auch heute noch Rodeos ausgetragen werden. Natürlich dürfen hier die Souvenirläden nicht fehlen. Longhornfiguren, Lassos, Cowboystiefel und ganz viel Kitsch – an diesem Ort dreht sich wirklich alles um Cowboys und das liebe Vieh :-). Kein Wunder, dass Fort Worth gerne als das Tor zum Wilden Westen bezeichnet wird. Doch so skurril es hier auch ist, irgendwie ist das Cowboy-Gefühl ansteckend. Sogar wir bekamen auf einmal richtig Lust, selbst einmal Cowboy-Hüte anzuprobieren. Leider standen sie uns überhaupt nicht. Fast schade.
Unterwegs im Naturschutzgebiet
Nachdem wir also gemeinsam mit zig Schulklassen und anderen Touristen den Viehtrieb bestaunt hatten und rund zwei Stunden durch die historischen Straßen gebummelt sind, brauchten wir erstmal etwas ohne Menschengetummel. Wir fuhren daher zum Fort Worth Nature Center & Refuge. Ein riesiges Naturschutzgebiet am Lake Worth. Genau die richtige Entscheidung, denn hier haben wir tatsächlich zum ersten Mal ein Gürteltier in freier Wildbahn gesehen. Mega niedlich! Bislang kannten wir sie nur leblos vom Straßenrand :-(. Ansonsten ließen sich leider keine anderen Tiere blicken – bis auf widerliche Spinnen, Frösche und ein paar Wasserschildkröten.
Wer hat JFK getötet?
Gegen Nachmittag fuhren wir weiter nach Dallas. Hier besuchten wir den Ort, an dem John F. Kennedy erschossen wurde, und zwar mutmaßlich von Lee Harvey Oswald. Wie gesagt: mutmaßlich. Denn wer am 22.11.1963 den ehemaligen Präsidenten tatsächlich getötet hat, wurde nie richtig geklärt. Zwar wurde Oswald als Täter festgenommen, doch beteuerte dieser seine Unschuld. Und zu einem Prozess sollte es nie kommen – Oswald selbst wurde zwei Tage später von einem Attentäter erschossen. Ein gefundenes Fressen für Verschwörungstheoretiker … Fest steht jedoch, dass JFK erschossen wurde. Auf der Elm Street wurden zwei Kreuze aus Klebeband auf den Boden geklebt, jeweils dort, wo ihn der erste und der zweite Schuss trafen. In dem Gebäude, aus dem die Schüsse fielen, gibt es heute ein Museum, das 6th Floor Museum at Dealey Plaza. Wir waren jedoch nicht darin, sondern guckten uns lieber bei fast 30 Grad in Dallas um.