Zugegeben, der Titel ist nicht besonders einfallsreich. Aber wenn uns das Lied von Tony Christie schon den ganzen Tag im Kopf herumschwirrt, dann sollt ihr auch etwas davon haben :-). Wir sind nämlich gerade – ihr werdet es kaum glauben – in Amarillo. Und der Weg hierhin war tatsächlich ganz schön aufregend …
Der Leuchtturm von Konny Reimann
Zunächst begann alles ganz harmlos. Auf dem Weg von Dallas nach Amarillo machten wir zum Beispiel einen Abstecher nach Gainesville. Als Fan der ersten Stunde von „Goodbye Deutschland“ wollten wir unbedingt gucken, ob der selbstgebaute Leuchtturm von Auswanderer Konny Reimann noch steht. Und tatsächlich. Als wir einen Stopp am Moss Lake einlegten, konnten wir den blauen Turm bereits aus der Ferne erkennen. Irgendwie irre, was der Konny und sein Engelchen Manuela da gebaut haben. Das Grundstück selbst durften wir nicht betreten – klar -, aber wir haben von der Straße aus einen kurzen Blick darauf geworfen. Unseres Erachtens steht es immer noch zum Verkauf. Die Reimanns sind ja mittlerweile nach Hawaii gezogen. Weiter ging es dann über Oklahoma nach Wichita Falls und von dort nach Childress. Ein relativ unspektakulärer Ort, aber zum Übernachten ok.
Achtung, wildes Bison
Soweit so gut, doch jetzt wird es spannend: Gestern besuchten wir in Quitaque den Caprock Canyon State Park, der unter anderem für seine wildlebenden Bisons bekannt ist. Mindestens 50 Yards Abstand sollten wir zu den Tieren halten, bläute uns die Rangerin ein. Es könnte sonst wirklich gefährlich werden. Ok, wir hatten verstanden. 50 Yards = ca. 45 Meter. Das werden wir definitiv einhalten. Pustekuchen! Bei uns waren es gerade einmal 5 Meter (!).
Zu unserer Verteidigung müssen wir sagen, dass wir nichts dazu konnten. Wir waren gerade auf dem Rückweg von einem Aussichtspunkt zu unserem Auto, als es auf einmal in den Büschen wackelte und ein riesiger Bisonbulle mit geschätzten 800 Kilo direkt auf uns zukam. Zum Glück war das Auto ebenfalls nur wenige Meter entfernt. Unseren Sprint hättet ihr sehen sollen, da ist Usain Bolt nix dagegen. Zwar ist Rennen bestimmt nicht die beste Methode, wenn sich ein wildes Tier nähert, aber Stehenbleiben ging definitiv auch nicht, dann wären wir niedergetrampelt worden. Und es ist ja zum Glück alles gut gegangen. Das Bison lief unbeirrt weiter – knapp einen halben Meter von unserem Auto entfernt – und zog dann komplett seiner Wege. Was für ein Erlebnis!
The Big Texan Steak Ranch
Auf den Schreck gönnten wir uns abends in Amarillo erst einmal ein riesiges Steak in der The Big Texan Steak Ranch. Allerdings nicht aus Bison-, sondern aus Rindfleisch :-). Das Steakhaus ist dafür bekannt, dass hier regelmäßig Personen den Kampf Mensch gegen Steak antreten. Die Wette ist einfach: Wer es schafft, innerhalb von 60 Minuten ein 72 oz. schweres Steak (2,04 kg) inklusive Beilagen zu essen, muss es nicht bezahlen. Wir hatten das Restaurant schon öfter in Reisereportagen gesehen und freuten uns, dass es auf unserem Weg lag. Unsere Steaks waren auch wirklich super. Steak können die Texaner. Die Wette sind wir jedoch nicht angetreten.
Palo Duro Canyon vs Cadillac Ranch
Am nächsten Morgen fuhren wir in den Palo Duro Canyon in der Nähe von Amarillo. Dabei handelt es sich um den zweitgrößten Canyon der USA, direkt nach dem Grand Canyon. Definitiv eine beeindruckende Landschaft, wenn auch nicht ganz so aufregend wie unser Abenteuer mit dem Bison am Tag zuvor :-). Tiere ließen sich, bis auf ein paar Truthähne und nervige Mücken, gar nicht blicken. Irgendwie war es zwar schön, haute uns aber nicht vom Hocker. Viel besser gefiel uns stattdessen die Cadillac Ranch. Das Kunstwerk von 1974 ist Kult. Zehn Cadillacs stecken hier bis zur Hälfte im Boden und werden regelmäßig von Besuchern mit Graffitis übersprüht. Das ist zwar offiziell verboten, doch macht es fast jeder. Wir hatten das Gefühl, dass es an manchen Stellen auch nur noch die Farbe ist, die die Autoteile zusammenhält :-). Nur zur Info: Ursprünglich waren die Autos mal weiß!
Nicht vergessen
Morgen verlassen wir Amarillo wieder, daher hier noch einmal der Ohrwurm zur Erinnerung:
Is this the way to Amarillo … And sweet Marie who waits for me 🙂
2 Kommentare
Vielleicht habt ihr ja Glück und trefft sie doch noch
http://m.bild.de/unterhaltung/tv/konny-reimann/und-seine-familie-muessen-zurueck-nach-texas-53772564.bildMobile.html
Ach schade, jetzt sind wir schon wieder zu weit entfernt von Gainesville 😫🤗