Noch bis letzten Sonntag hatten wir keinen blassen Schimmer, was uns in Tokio wirklich erwartet. Mittlerweile sind wir einen Schritt weiter und beginnen langsam aber sicher, unsere Eindrücke zu verarbeiten. Vieles ist tatsächlich anders als wir es uns vorgestellt hatten, manches ist besser und manches eben nicht. Hier die Top 5 unserer ersten Erkenntnisse:
Erkenntnis 1: In Tokio läuft nichts ohne Automaten!
Fahrkartenautomaten, Spielautomaten, Fotoautomaten, Zigarettenautomaten, Musikautomaten, Getränkeautomaten – hier in Tokio wimmelt es nur so vor den blechernen Metallkästen. An jeder Ecke steht solch ein Teil. Unser absoluter Favorit ist jedoch der Essen-Bestell-Automat. Das Prinzip ist einfach: Ihr geht in ein Lokal eurer Wahl, gebt dort am Automaten eure Bestellung ein, bezahlt, erhaltet einen Bestellbeleg und setzt euch damit an einen Tisch. Wenn dann der Kellner kommt, gebt ihr ihm den Beleg und fertig! So weit, so gut. Interessant wird das Ganze erst, wenn ihr einen Automaten erwischt, den ihr nicht auf Englisch umstellen könnt. Aber wie heißt es so schön: no risk, no fun :-).
Erkenntnis 2: Hello Kittys Beliebtheit ist ungebrochen!
Egal, wo wir uns in Tokio befinden, überall werden wir von einem kleinen, rosafarbenen Wesen angestarrt – Hello Kitty. Es ist wirklich unglaublich, was es alles mit dieser Katze gibt. Selbst Straßenabsperrungen bleiben nicht davon verschont. Obwohl, wir müssen es leider zugeben, ein bisschen niedlich ist es ja schon :-).
Erkenntnis 3: Toiletten sind hier mehr als nur stille Örtchen!
Es gibt zwei Sorten von japanischen Toiletten. Wenn ihr Glück habt, stoßt ihr auf eine der japanischen Hightech-Toiletten. Diese sind echt der Oberknaller. Mit Sitzheizung, Selbstreinigung, eingebautem Bidet und Musik zum Übertönen unerwünschter Geräusche lassen sie keinerlei Wünsche offen :-). Wenn ihr allerdings die Toilettentür öffnet und nur in ein schwarzes Loch am Boden blickt, nun ja, dann habt ihr eine traditionelle japanische Toilette erwischt …
Erkenntnis 4: Verbeugen ist nicht gleich verbeugen!
Dass sich die Japaner aus Höflichkeit voreinander verbeugen, ist längst bekannt. Der Jüngere verbeugt sich tiefer als der Ältere und der Angestellte tiefer als der Vorgesetzte. Was jedoch passiert, wenn der Jüngere der Vorgesetzte ist, wird für uns immer ein Geheimnis bleiben ;-). Um niemanden zu beleidigen, verbeugen wir uns einfach immer dann, wenn sich unser Gegenüber verbeugt – gleichzeitig zählen wir auf unseren Touristenbonus. Besonders kurios: Wir haben schon viele Japaner gesehen, die sich sogar beim Telefonieren verbeugt haben :-).
Erkenntnis 5: Japanischer Müll zerstört sich von selbst!
Japanischer Müll scheint sich in Luft aufzulösen. Anders können wir uns das Ganze nicht erklären. Tokio ist unvorstellbar sauber. Müll auf dem Boden – gibt es nicht. Graffiti an Häuserwänden – gibt es nicht. Das Paradoxe: Mülleimer – gibt es nicht. Na gut, es gibt natürlich welche, aber die sind so rar gesät, dass wir mittlerweile unseren Abfall mitnehmen und ihn abends im Hotelzimmer entsorgen. Wir haben keine Ahnung, wie eine Stadt mit so wenig Mülleimern so sauber sein kann!

Kleines Mädchen auf der Straße