„Wenn ihr zu uns nach Kärnten kommt, können wir ja zusammen klettern gehen.“ Als meine Freundin aus Österreich vor einigen Wochen diesen Vorschlag machte, war ich direkt Feuer und Flamme. Klettern – das wollte ich schon immer einmal. Und zwar nicht in einer Halle und auch nicht auf einen Baum, sondern so richtig am Felsen entlang. Ich war gespannt.
Letztes Wochenende war es dann soweit. Am Samstag Morgen ging unser Flieger nach Klagenfurt. Wir freuten uns tierisch. Natürlich nicht nur aufs Klettern, sondern in erster Linie darauf, unsere Freunde wiederzusehen. Vier Tage lang genossen wir die gemeinsame Zeit bei ihnen in Fürnitz und Umgebung. Doch eines der Highlights war und blieb natürlich der Kletterausflug.
Meine Kletterausrüstung
Helm, Klettergurt, Klettersteigset, bequeme elastische Hosen, Handschuhe und rutschfeste Schuhe – das sind einige der wichtigsten Utensilien, die Kletterer benötigen. Ich war demnach suuuuper vorbereitet. Denn von den aufgezählten Dingen hatte ich genau 1 Sache dabei: eine bequeme Hose :-). Genauer gesagt meine Jogginghose, und zwar die für „abends-gemütlich-auf-der-Couch-sitzen“. Zum Glück hatten unsere Freunde vorgesorgt und die nötige Ausrüstung organisiert. Und so konnten wir das Abenteuer Klettern starten.
Auf in den Klettergarten Kanzianiberg
Nur zehn Minuten Autofahrt von Fürnitz entfernt liegt der Klettergarten Kanzianiberg in Finkenstein, eines der größten Klettergebiete Österreichs. Hunderte von Routen stehen hier zur Auswahl – alle mit Bohrhaken und Stahlseilen zum Einklinken versehen. Vom Profi-Kletterer bis zu mir: Hier ist für jeden Schwierigkeitsgrad die perfekte Route vorhanden.
Als absoluter Beginner startete ich am Übungsfelsen. Der ist zwar für Anfänger gedacht, erschien mir aber bereits wie der Mount Everest. An manchen Stellen wurde mir richtig mulmig, wenn ich nach unten sah. Zwar war ich durch Sicherheitsgurte vorm kompletten Absturz gesichert, doch hätte ein Sturz bestimmt trotzdem ziemlich weh getan. Und so tastete ich mich langsam Schritt für Schritt voran. Mit den Händen hielt ich mich krampfhaft am Gestein fest oder manchmal auch an dem Stahlseil, das um den Felsen führte – und betete die ganze Zeit, dass es nicht wie in einem schlechten Film aus der Verankerung reißen möge. Naja, auch Reinhold Messner hat einmal klein angefangen :-).
Am Ende des Übungsfelsens war ich total erleichtert, die Tour heile überstanden zu haben. Gleichzeitig war ich stolz wie Oskar – und so voller Adrenalin, dass wir kurz danach zu einer zweiten, noch steileren Route aufbrachen :-). Langsam hatte ich Blut geleckt und wäre am liebsten immer weiter geklettert, doch meine Arm- und Beinmuskeln machten sich bereits ein wenig bemerkbar. Aber eins weiß ich mit Sicherheit: Das war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich klettern war.
Time flies
Die Tage in Österreich vergingen mal wieder viel zu schnell. Neben dem Kletterausflug sind wir noch ein wenig durch Villach gebummelt, haben in Italien Tiramisu gegessen, sind mit dem Elektro-Boot über den Ossiacher See getuckert, haben die Roy-Black-Statue und das Schloss am Wörthersee in Velden besucht und schon saßen wir quasi wieder zurück im Flieger nach Deutschland.
2 Kommentare
Schöner Bericht, schöne Fotos – nur den Roy Black hätte ich im Leben nicht erkannt 😂. LG
Wir auch nicht. Gut, dass sie es darunter geschrieben haben 😂