Ein bisschen seltsam war es schon, vor einem buddhistischen Mönch zu knien und von ihm mit Wasser bespritzt zu werden. Noch seltsamer war es jedoch, einen Mönch aus der Nähe zu betrachten, der schon seit 45 Jahren tot ist … Gestern waren Sandra und ich mal richtig dekadent und haben uns einen privaten Chauffeur gegönnt – das ist zum Glück auf Koh Samui mit rund 75 Euro pro Tag noch gut bezahlbar. Und so fuhren wir im angenehm klimatisierten Van die Sehenswürdigkeiten von Koh Samui an. Chauffeur vorne, Sandra und ich wie die First Ladies hinten ;-). Und so sah unser Tag auf der größten thailändischen Insel aus:
07:00 Uhr: Raus aus den Federn
Der Wecker klingelt. Gar keine Lust aufzustehen. Zum Glück ist Sandra heute dran, als erstes zu duschen. Ich kann mich also noch einmal umdrehen :-).
7:45 Uhr: Frühstück ist fertig
Geschniegelt und gestriegelt geht es zum Frühstück. Die Haare können bei bereits angenehmen 28 Grad von alleine trocknen. Zu essen gibt es Papaya & Wassermelone, Toast & Omelette sowie zwei Tassen Kaffee, die allerdings gar nicht so richtig nach Kaffee schmecken. Eher wie Wasser mit leichtem Kaffeearoma.
8:30 Uhr: Es wird hektisch
Zurück auf dem Zimmer cremen wir uns brav mit Sonnenschutz ein. Wir haben ja noch eine halbe Stunde Zeit. Der Chauffeur ist erst für 9:00 Uhr bestellt. So zumindest der Plan. Denn nur ein paar Minuten später klingelt das Telefon. Die Rezeption ist dran: „Good morning, ma‘am, your driver is coming.“ Huch, jetzt aber fix.
8:50 Uhr: Die Tour geht los – Wat Plai Laem
Wir sitzen im Van. Unser Fahrer ist ganz niedlich. Sein kaum vorhandenes Englisch auch. Egal, irgendwie klappt die Verständigung ja immer. Los geht es zur ersten Touristenattraktion: Wat Plai Laem. Eine buddhistische Tempelanlage mit reich verzierten Buddhastatuen und jeder Menge anderer Figuren. Keine Ahnung, wie sie alle heißen. Dafür kennen wir uns zu wenig damit aus. Am beeindruckendsten sind jedoch der lachende Buddha und die 12-armige Statue der chinesischen Göttin Guanyin. Auf den Fotos könnt ihr sehen, wie groß sie sind.
10:00 Uhr: Big Buddha im Wat Prah Yai
Es geht Schlag auf Schlag. Nun sind wir bereits beim Big Buddha angekommen, dem Wahrzeichen Koh Samuis. Hoch über der Tempelanlage Wat Prah Yai thront die 12 Meter hohe Buddhastatue. Gerade einmal zehn Uhr – und wir schwitzen bereits nach einer Minute an der frischen Luft. Wobei von ‚frisch‘ eigentlich keine Rede sein kann. Wie wir so vor uns hin schwitzend alles betrachten, winkt uns ein Mönch zu sich heran. Wir sollen uns vor ihn knien. Er möchte uns segnen. Öhm, ok. Mit thailändischem Singsang werden wir nun wortreich gesegnet. Dabei bespritzt er uns mit einer Art Weihwasser. Zum Schluss gibt es ein Glücksarmbändchen und der Spuk ist schon wieder vorbei. Zum Glück. Langes Knien ist nämlich nicht gerade unsere Paradedisziplin :-). Zur Erfrischung kaufen wir uns an einem Obstwagen eine mit Zuckerwasser gefärbte Guave. Lecker!
10:40 Uhr: Kokoseis am Chaweng View Point
Nächster Stopp – der Chaweng View Point. Eigentlich nicht mehr als ein Aussichtspunkt. Aber das frische Kokosnusseis ist genau unser Geschmack :-).
11:00 Uhr: Toilettenpause am Hin Ta & Hin Yai
Wir schwitzen! Dieses Mal am Großvater und Großmutter Felsen – Hin Ta und Hin Yai. Einer Sage nach starb ein altes Paar auf dem Meer und verwandelte sich in eben diese Felsen. Auf den Bildern könnt ihr selbst ganz gut erkennen, welcher Felsen den Großvater und welcher die Großmutter darstellen soll ;-).
Unsere Blase drückt. Zum Glück gibt es in der Nähe der Felsen Toiletten. Sie erinnern ein wenig an eine provisorische Baustelle. Aber es hilft ja nix. Wir bezahlen bei der Thaidame, die im Schatten davor sitzt und betreten das stille Örtchen. Die große Frage, die sich uns im ländlichen Thailand immer wieder stellt: Erwartet uns ein Loch im Boden oder ein Thron? Zu unserer Erleichterung ist es ein Thron :-). Gespült wird jedoch nicht per Knopfdruck, sondern wir müssen mit einer Schöpfkelle Wasser aus dem Wasserbecken neben dem Thron manuell nachschütten.
12:00 Uhr: Der mumifizierte Mönch
Da sitzt er – der mumifizierte Mönch. Seit 1973 hockt er im Tempel Wat Khunaram in meditativer Stellung und sieht dafür eigentlich ganz gut aus. Sogar die Haare liegen noch. Die Sonnenbrille erscheint etwas makaber, soll aber wahrscheinlich nur die Augen verdecken, die mit Sicherheit nicht mehr so strahlend aussehen.
12:15 Uhr: Abkühlung am Wasserfall Namuang
Was soll ich sagen. Wir schwitzen :-). Gut, dass wir gerade am Wasserfall Namuang angekommen sind. Im Wasser können wir uns ein wenig die Beine abkühlen. Ansonsten ist der Wasserfall eher unspektakulär.
12:45 Uhr: Shoppen in Nathon
Auf geht es nach Nathon, der Inselhauptstadt von Koh Samui. Wir schlendern ein wenig durch die Souvenirgeschäfte am Hafen. Hm, nix für uns dabei. Besser gefällt uns da schon der riesige TESCO Supermarkt. Für kleines Geld kaufen wir uns Obst, Gewürze und thailändische Bonbons. Anschließend entern wir ein kleines Restaurant und bestellen leckeres Pad Thai, gebratene Reisnudeln mit Fleisch. Sandras war sehr lecker – meins war etwas scharf. Ich hatte das Chilipulver unterschätzt, das ich großzügig über mein Essen verteilt hatte :-).
14:00 Uhr: Genug gesehen … für‘s Erste
Wir sind durch mit den Hauptsehenswürdigkeiten der Insel und fahren Richtung Hotel. Schön war es – allerdings bei der Hitze auch schön anstrengend!
15:30 Uhr: Ausruhen am Meer
Los geht es ans Meer und an den Pool. Erstmal die ganzen Eindrücke verarbeiten :-).
18:30 Uhr: Nachtmarkt in Maenam
Im Nachbarort Maenam ist Nachtmarkt. Da möchten wir hin. Denn wenn es dunkel wird und die große Hitze langsam nachlässt, macht es mehr Spaß an den Ständen entlangzuschlendern als tagsüber. Dieses Mal nehmen wir jedoch nicht den Van, sondern das Songthaew, ein Sammeltaxi. Dabei handelt es sich um umgebaute Pick-Ups mit Dach & kleinen, gegenüberliegenden Bänken auf der Ladefläche. Diese fahren die ganze Zeit im Kreis um die Insel. Die einen links herum, die anderen rechtsherum. Um ein Sammeltaxi anzuhalten, brauchten wir uns nur an die Straße zu stellen und mit der Hand zu winken. Dann noch eben dem Fahrer sagen, wohin es gehen soll, auf die Bänke zu den anderen Mitfahrern klettern und das war es auch schon. Unsere Rezeptionistin hat uns vorher noch gesagt, was Nachtmarkt auf Thai heißt. Irgendetwas wie ‚Taladnatmaenam‘. Leider waren wir uns bis das Sammeltaxi kam nicht mehr sicher und haben dann doch lieber Nightmarket gesagt :-).
21:00 Uhr: Abendspaziergang zurück nach Bophut
Nach drei Runden über den Markt und jeder Menge kulinarischer Köstlichkeiten (ich werde berichten), laufen wir zu Fuß zurück ins Hotel. Was für ein schöner Tag auf Koh Samui!

Tankstelle auf thailändisch – in den Flaschen ist Benzin für Mopeds
2 Kommentare
Was für ein perfekter Tag – sieht traumhaft schön aus!
Es war wirklich ein schöner Tag. Diese bunten Tempel sind einfach unheimlich schön. Und überall riecht es nach Räucherstäbchen – wir lieben es!