Wilde Affen, giftige Schlangen, riesige Fledermäuse: Sandra und ich gehen ja gerne einmal auf Entdeckungstour in der freien Natur. Und freuen uns dabei wirklich über jedes Tier, das uns über den Weg läuft. Was uns jedoch auf der Ferieninsel Langkawi erwartete, ließ uns das Blut in den Adern gefrieren ;-). Dazu später mehr …
Entspannung auf Langkawi
Am Ende unserer Malaysiareise hat es uns nach Langkawi verschlagen. Auf der Ferieninsel an der Grenze zu Thailand wollten wir uns noch einmal so richtig entspannen, bevor es wieder nach Hause geht. Ganze 6 Tage hatten wir dafür angesetzt. Und die Voraussetzungen waren gut. Mit unserer Ferienanlage hatten wir einen Volltreffer gelandet. Direkt am Indischen Ozean (genauer gesagt, am Andamanischen Meer) und ein fast 75 Meter langer Pool für alle, die keine Lust aufs Meer haben. Wir zum Beispiel :-).
Normalerweise lieben wir das Meer. Aber hier sprachen für uns gleich drei Gründe dagegen:
- Das Wasser hat Badewannentemperatur. Von Erfrischung bei 35 °C Außentemperatur kann da keine Rede mehr sein.
- Es gibt leider auch die ein oder andere Qualle. Zumindest haben wir einige bei Ebbe am Strand gefunden. Keine Ahnung, was es für Qallen waren, aber sie erschienen uns etwas suspekt.
- Das Wasser war nicht wirklich klar, sondern eher aufgewühlt. Und ich sehe schon gerne meine Füße, wenn ich ins Wasser gehe. Vor allem, wenn Quallen im Wasser sind.
Nun gut, wir wollen uns nicht beschweren. Zum einen sind wir anscheinend etwas pingelig, da andere Touristen im Wasser geschwommen sind, und zum anderen hatten wir ja den Pool. Und für Strandspaziergänge dann eben das Meer. Denn anzuschauen war es wunderbar. Und so saßen wir jeden Morgen beim Frühstück, aßen unsere Wassermelone und unsere Drachenfrucht und bewunderten den Ozean, in dem wir nie waren ;-). Hach, wie entspannend!
Abenteuer auf Langkawi
Wie es aber immer so ist. Erst freuen wir uns auf die Entspannung und können sie kaum erwarten – und dann, nach einem halben Tag am Pool, fangen wir an, uns zu langweilen. Zum Glück ist Pulau Langkawi (Pulau ist malaiisch für Insel) zu großen Teilen von Regenwald bedeckt. An der Küste liegen zudem viele naturbelassene Mangrovenwälder. Beides tolle Ausflugsziele. Und so entschlossen wir uns zu zwei gebuchten Ausflügen: 1. Eine Regenwaldtour nach Einbruch der Dämmerung, um auch einmal die nachtaktiven Tiere zu Gesicht zu bekommen. 2. Eine Bootstour durch die Mangroven.
1. Rainforest After Dark
Unsere Tour durch den Regenwald startete am späten Nachmittag. Mit dem Van ging es hoch hinauf auf den Gunung Raya, den höchsten Kalksteinfelsen der Insel. Hier hatten wir einen herrlichen Blick auf die Wälder und konnten die berühmten Hornvögel auf ihrem Heimweg beobachten. Wir hatten Glück und haben gleich alle drei Arten gesehen, die hier beheimatet sind. Dies sind (Achtung, unnützes Wissen): der Great Hornbill, der Wreathed Hornbill und der Oriental Pied Hornbill.
Fliegende Lemuren
Als es dann langsam richtig dunkel wurde, ging es in den Regenwald. Unser Ziel: die Fliegenden Lemuren. Ein witziger Name, da sie weder fliegen können noch Lemuren sind :-). Richtiger wären daher die Bezeichnungen Colugos oder Malaien-Gleitflieger. Die Gleitflieger sind eine besondere Art von Säugetieren, die es nur hier und auf den Philippinen gibt. Mithilfe einer Flughaut können sie über 135 Meter weit von Baum zu Baum gleiten. Wir hatten mal wieder richtigen Dusel und haben nicht nur zwei Gleitflieger und ein Gleitfliegerbaby gesehen, sondern konnten sie sogar beim Gleiten beobachten. Wenn ihr noch mehr über die Fliegenden Lemuren wissen wollt, Wikipedia lässt grüßen: Riesengleiter.

Wreathed Hornbills – Furchenhornvögel

Südlicher Brillenlangur – Dusky Leave Monkey

Brown Keelback Snake – Foto mit Blitz

Und so dunkel war es ohne Blitz 🙂

Flying Lemur – Riesengleiter mit Baby
2. Die Mangroventour
Bei der Mangroventour ging es durch die – ratet mal 😉 – Mangroven im Nordwesten Langkawis. Erst fuhren wir bei Ebbe langsam über den Kilim River und seine kleineren Abzweigungen. Hier lernten wir von unserem Guide jede Menge über die Flora und Fauna des Gebietes. Zurück ging es dann speedbootmäßig über das offene Meer. Eine tolle Tour, die zu den schönsten Erlebnissen unseres Urlaubs gehört.
Panik auf Langkawi
Regenwald, Mangroven, Höhlen – nichts was da kreucht und fleucht, kann uns so wirklich schocken. Auch wenn natürlich immer ein wenig Aufregung dabei ist. Das wollen wir gar nicht abstreiten. Doch was uns in unserem schönen 4 Sterne Hotel erwartete, war das Gruseligste der ganzen Reise ;-). Hier unsere drei größten Schockmomente des gesamten Urlaubs:
1. Der Mosquito
Die blöden Mücken in Malaysia gingen uns ganz schön auf den Zwirn. Vor allem auf Borneo und dem Festland, da hier auch die Gefahr von Malaria und Dengue Fieber gegeben ist. Und trotz des besten Mückensprays und fleißigen Sprühens verging nicht ein Tag, an dem wir nicht gestochen wurden. Ruhe hatten wir immer nur auf den Hotelzimmern. Bis auf Langkawi: Da kamen die Viecher sogar trotz Klimaanlage und Ventilator in unsere heiligen Gemächer. Ihr könnt euch unser aufgeregtes Gezeter bestimmt vorstellen, sobald wieder ein fliegender Vampir entdeckt wurde 😉
2. Die Kakerlaken
Das Gezeter war aber nichts gegen den Schreck, den ich eines Nachts beim Toilettengang erlitt. Es war der Dienstag – ich weiß es noch bis heute – als ich ohne Licht und nur im Schein des Mondes Richtung Klosett lief. Auf einmal sah ich aus dem Augenwinkel einen riesigen Fleck an der Decke. Seltsam, war der schon immer da? Was war das? Ein Abflussrohr? Ich machte das Licht an – und sah das gesamte Ausmaß der Katastrophe. Eine Kakerlake. Hier auf unserem Klo. Frechheit. Und so groß, die hätte sich über unsere zwei Fliegenklatschen (die wir übrigens immer dabei haben) nur kaputt gelacht. Also probierten wir gar nicht erst uns selbst zu helfen, sondern riefen direkt bei der Rezeption an.
Drei endlos lange Minuten später – in der Sandra übrigens noch einen weiteren Kameraden entdeckte – klopfte es an der Tür. Eine niedliche, kleine Malaiin im Putzfrauenoutfit kam herein. Bewaffnet mit einer enormen Sprühdose stellte sie sich kichernd dem Feind. Ein gezielter Sprühstoß und schon fiel der erste Geselle mit einem lauten Plopp zu Boden. So weit, so gut. Doch was jetzt kam, ließ uns sprachlos werden: Beherzt nahm sie sich den noch leicht zappelnden Riesenkäfer und steckte ihn in ihre Kitteltasche. In die Kitteltasche! Genau so haben wir auch geguckt :-). Dasselbe machte sie übrigens auch mit dem zweiten. Zack, Tasche voll.
Bevor sie ging, baten wir sie, noch ein bisschen auf Verdacht zu sprühen, damit auch keine sechsbeinigen Freunde mehr nachkommen. Gedacht hatten wir dabei an die Lüftungsschlitze und die Abflüsse. Stattdessen sprühte sie gezielt unter unser Bett und die Couch. Also beruhigt hat uns das irgendwie nicht.
3. Die Ameise
Auch am quallenfreien Pool kreuchte natürlich immer etwas um uns herum. Ein Tausendfüßer hier, eine kleine Springspinne da – kein Problem. Schließlich sind wir in den Tropen. Hier auf Langkawi ist es nie kälter als 20 °C, auch nachts nicht. Ein Paradies für Insekten. Doch wir haben uns kaum daran gestört. Die Viecher haben ihr Ding gemacht, wir unseres. So der unausgesprochene Deal.
Bis es zum Eklat kam. Es war an einem dieser besonders heißen Tage. Überhitzt ließen wir uns am Beckenrand ins Wasser gleiten. Aus dem Augenwinkel nahm ich etwas Dunkles an Sandras hinterem Oberarm wahr. Bei genauerer Betrachtung (immerhin war ich ohne Brille im Wasser) stellte sich heraus: eine Ameise. Macht nichts, einmal kurz wegschnipsen, fertig. Von wegen. Die Riesenameise hat sich doch tatsächlich mit all ihrem Beißwerkzeug in Sandra festgebissen. Das war irgendwie ganz schön eklig – schlimmer als jede Zecke. Am Ende des endlos erscheinenden Kampfes habe natürlich ich gewonnen, Sandra war wieder ameisenfrei und wir konnten uns endlich im Wasser abkühlen. Doch seitdem war der Frieden am Pool leider ein wenig angeknackst und auch wir hielten die Waffenruhe nicht mehr ein. Jede Riesenameise, die sich uns auf nur einen Meter näherte, bekam direkt einen Freiflug :-).
Apropos Flug: Seit gestern sind wir nun wieder zu Hause. Und vermissen Malaysia jetzt schon. Trotz und vor allem wegen der vielen Tiere!
2 Kommentare
Also neneee 😅 Das ist mir dann doch zu viel Ungeziefer 😂 Da lese ich lieber nur – anstatt mal selbst einen Abstecher zu machen 😜 Welcome back!
😆 Schade, dabei wäre es bestimmt lustig mit dir dort! Gut, dass es in Florida keine Krabbeltiere gibt 😉🐜🦗🕷🐛😘