Pfingsten liegt zwar schon einige Wochen zurück, aber irgendwie kam ich noch nicht dazu, euch über unser Fahrradtour-Mysterium in Leiden zu berichten. Seit ein paar Jahren pflegen Sandra und ich unsere eigene Tradition. Und zwar fahren wir über Pfingsten in die Niederlande. Nun gut, zugegeben, mit dieser Idee sind wir nicht allein. Im Gegenteil sogar ;-). Doch wir finden unsere Tradition trotzdem super. Zum einen müssen wir nie einen Urlaubstag opfern, da Pfingstmontag immer schön am Wochenende klebt, zum anderen sind wir in 2,5 bis 3 Stunden vor Ort. Samstags morgens hin, montags abends zurück. Es lohnt sich!
Schon im November/Dezember beginnen wir zu recherchieren, wohin wir im nächsten Jahr fahren möchten. Denn eins können wir euch versichern: Gute Hotels sind über Pfingsten ratzfatz ausgebucht. Bei unserer Suche halten wir immer Ausschau nach Orten, die wir noch nicht kennen. Diese sollen am liebsten im Landesinneren, aber gleichzeitig nicht weit von der Küste entfernt liegen. Okay, zynische Zungen könnten jetzt sagen, das träfe auf alle niederländischen Städte zu, aber wir haben da doch unsere eigenen Vorstellungen … So waren wir die letzten Jahre zum Beispiel in Delft, Den Haag und Haarlem.
Auf nach Leiden
Dieses Jahr hat es uns nach Leiden in Südholland verschlagen. Und wir waren begeistert. Leiden ist eine Studentenstadt mit rund 125.000 Einwohnern – also nicht groß, aber auch nicht klein. Auf ihren 24 Quadratkilometern Fläche bietet sie alles, was unser Touristenherz in den Niederlanden zu finden erhofft:
- Windmühlen
- Grachten
- eine historische Altstadt mit Kopfsteinpflaster, Sehenswürdigkeiten und Samstagsmarkt,
- frisch gebackene Stroopwafels

Meine erste frisch gebackene Stroopwafel – lecker!
- und natürlich jede Menge Fahrradwege.
Die Fahrradwege waren uns besonders wichtig. Denn seit wir letztes Jahr in Haarlem das Fahrradfahren für uns wiederentdeckt hatten, wollten wir uns auch in diesem Jahr unbedingt in die Sättel schwingen.
Fahrradtour: der Plan
Einer der Hauptgründe, warum wir uns für die Stadt Leiden entschieden haben, ist ihre Lage. Sie ist nämlich gerade einmal 10 Kilometer von der wunderschönen Nordseeküste von Katwijk aan Zee entfernt. Und auch Noordwijk ist nicht weit. Sozusagen prädestiniert für eine Fahrradtour. Und so planten wir im Vorhinein unsere Route: Mit den Leihfahrrädern aus dem Hotel sollte es von Leiden nach Katwijk gehen, von dort durch das riesige Dünengebiet nach Noordwijk aan Zee und über Noordwijk Binnen zurück. Rund 26 Kilometer laut Google. Eine ideale Länge für uns, da wir ja selten Fahrrad fahren und über Pfingsten leider auch nicht in körperlich bester Verfassung waren.
Fahrradtour: das Ergebnis
Holland ohne Fahrräder – das wäre wie Ruhrpott ohne Currywurst oder Bier ohne Schaumkrone. Es gibt kaum irgendwo auf der Welt ein so augeklügeltes Radverkehrsnetz und so gut ausgebaute Radwege wie in unserem Nachbarland. Und dank der Beschilderung an allen Straßenecken, den sogenannten Knotenpunkten (Knooppuntnetwerk), ist Verfahren beinahe unmöglich. Wie gesagt: beinahe :-). Denn was sollen wir sagen. Wir haben es geschafft. Keine Ahnung wie, aber aus den 26 Kilometern wurden mindestens 40. Trotz der Knotenpunkte und trotz Google Maps.
Stellt euch vor: Erst kommt ein Straßenschild, auf dem steht „Leiden 10 km“. Wir folgen dem Pfeil und fahren und fahren. Dann, nach einer Viertelstunde, kommt das nächste Schild. Und was lesen wir darauf? „Leiden 12 km“. Ein bisschen fühlten wir uns schon wie bei der versteckten Kamera. Denn das Ganze ist uns nicht nur einmal, sondern mehrmals passiert. Und da Kurt Felix nicht hinter einer Windmühle hervorgesprungen kam, half nur Durchhaltevermögen. Vor allem als gegen Ende mein Knie Mucken machte, musste ich ganz schön die Zähne zusammenbeißen. Mit wirklich starken Knieschmerzen plumpste ich mit letzter Kraft vors Hotel. Leiden in Leiden sozusagen. Aber nun gut, dafür haben wir uns einen Eintrag ins Guiness Buch der Weltrekorde verdient: Denn ich glaube, wir sind die einzigen, die sich jemals auf einem Fahrrad in den Niederlanden verfahren haben :-).
2 Kommentare
Schöne Story – helfen Krabbenbrötchen bei Knieschmerzen ??? Und gibt es die auch von Ratiopharm 😜??
Da hatte ich noch keine Schmerzen. Also kann ich nur mit Sicherheit sagen: Krabbenbrötchen helfen nicht präventiv gegen Knieschmerzen 😉