Wer Land und Menschen in Malaysia kennenlernen möchte, muss eigentlich nur eins tun: mit den öffentlichen Bussen fahren. Straßenbahn- und Zugfahren ist zwar auch nicht schlecht, aber Busfahren ist noch einen Ticken authentischer. Für uns ist es jedes Mal ein riesiges Abenteuer, das schon mit der Unsicherheit darüber beginnt, ob wir den richtigen Bus erwischen und wann dieser kommt. Einen richtigen Fahrplan gibt es nämlich nicht. Sobald der Bus um die Ecke biegt, müssen wir fix sein. Denn jetzt geht das Gedränge los. Jeder quetscht sich so gut er kann Richtung Tür, um mit etwas Glück einen der wenigen Sitzplätze zu ergattern. Das Fahrgeld stecken wir beim Fahrer in eine Art Spardose. Wechselgeld gibt es nicht. Entweder wir haben es passend oder wir zahlen drauf.
Immer diese Busfahrer
Haben wir es endlich in den Bus geschafft, wird es richtig spannend: Was für einen Fahrer haben wir dieses Mal? Ist es der Gelassene, der während der Fahrt raucht? Oder der Genervte, der zum Ein- und Aussteigen gar nicht richtig anhält und die Tür meist noch bei voller Fahrt öffnet? Der Musikliebhaber, der eine Stunde lang dasselbe Lied laufen lässt? Oder der Gläubige, der mal eben einen zehnminütigen Stopp einlegt, um beten zu gehen? Kein Scherz, das haben wir alles schon erlebt :-). Dennoch lieben wir Busfahren. Es gibt einfach so viel zu sehen, sowohl im Bus als auch aus dem Fenster. Das entschädigt für vieles. Auch für die beschlagenen Brillengläser, die uns sofort die Sicht vernebeln, sobald wir aus dem eiskalt klimatisierten Fahrzeug ins Freie treten ;-).
Ausflug auf den Penang Hill
Auch die letzten beiden Tage waren wir wieder ziemlich viel mit dem „Abenteuermobil“ unterwegs. Immerhin wollten wir ja noch einiges von der Insel sehen, bevor es übermorgen weitergeht nach Koh Samui. Und dafür war Busfahren einfach optimal. So konnten wir nicht nur Sehenswürdigkeiten „abklappern“, sondern gleichzeitig einen großen Teil von Penang entdecken. An den Endstationen der Buslinien sind wir dann mit einer Art Bergbahn auf den Penang Hill gefahren oder zu Fuß durch den Nationalpark gestreift. Zwei wirklich tolle Ausflüge, bei denen wir die grüne Seite der Insel kennengelernt haben. Auch ein paar interessante Tiere sind uns mal wieder über den Weg gelaufen. So zum Beispiel ein zwanzig Zentimeter langer Tausendfüßer, der weitaus dicker war als mein Daumen sowie ein Black Giant Squirrel, eine Art Rieseneichhörnchen, das laut Internet über einen Meter lang werden kann.
Auf dem Video unten könnt ihr sehen, wie todesmutig wir durch die grüne Hölle gestreift sind ;-). Immer Ausschau haltend nach grünen Giftschlangen oder frechen Affen. Denn im Nationalpark, für den wir uns übrigens registrieren mussten, gilt das Motto: Betreten auf eigene Gefahr! Und wir müssen sagen, an manchen Stellen war es schon ganz schön gruselig – und laut, wie ihr hören werdet …
PS: Gruselig war übrigens auch der Anblick dieses Malers. Definitiv nur etwas für Schwindelfreie ;-).

Schwindelfreier Maler