Dubai, Oman, Abu Dhabi, Bahrain und am Ende wieder Dubai: So lauteten die Häfen unserer AIDA-Kreuzfahrt Anfang Februar. „Orient“ – das klang für uns nach Märchen aus 1001 Nacht, nach Wüstenstaub, nach Kamelen, Safran und faszinierenden Traditionen. Dementsprechend hoch waren unsere Erwartungen, als wir endlich im Emirates-Flug Richtung Dubai saßen.
Dubai: Stopp Nummer 1
Doch als wir in dem reichen Wüstenemirat landeten, erwartete uns erst einmal etwas völlig anderes: Hunderte übernachtigte AIDA-Passagiere, die mit uns um sechs morgens aus dem A380 krabbelten. Das konnte ja was werden. Wir selbst hatten kein Auge zugetan. Wie auch? Immerhin hatte das Mädchen in der Reihe vor uns ein Übelkeitsproblem und Sandra dank des korpulenteren Mannes in unserer Reihe ein Platzproblem. Doch egal, wir waren in Urlaubsstimmung. Unser Ziel war es, einfach nur schnell zum Schiff zu kommen, einzuchecken, zu frühstücken und ab in die Stadt. Und so kämpften wir uns tapfer durch den Passagierwust, bis wir endlich einen Platz im Shuttle-Transfer zum Hafen hatten.
Auf dem Weg zum Port Rashid konnten wir bereits einen Blick auf Dubai werfen. Wolkenkratzer so weit das Auge reicht, sechsspurige Straßen, Taxen ohne Ende und auf den Straßen Menschenleere. Aha!
Vom Hafen zum Jumeirah Beach
Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der AIDA zogen wir los. Da wir das Hafengelände nicht zu Fuß verlassen durften, nahmen wir einfach einen der kostenlosen Shuttlebusse, die uns Passagiere zu den Einkaufsmalls kutschierten. Wir hätten auch ein Taxi nutzen können, entschieden uns aber erstmal dagegen. Eine gute Wahl, denn später fuhren wir noch mehrmals Taxi in Dubai und mussten stets mit den Fahrern diskutieren. Die wollten uns nämlich lieber zu Phantasiepreisen von A nach B bringen, statt das Taxameter anzustellen – oder fuhren auf einmal seltsame Umwege. Nervig!
Egal. Wir nahmen also den Shuttlebus zur Mercato Shopping Mall. Die Mall interessierte uns zwar weniger, dafür wollten wir uns aber gerne den nahe gelegenen Jumeirah Beach ansehen. Was sollen wir sagen: ein Träumchen! Mit einem so schönen Strand hatten wir tatsächlich nicht gerechnet. Feiner Sand und glasklares Wasser. Hier hätten wir es länger ausgehalten. Nur leider waren wir noch in Jeans und zudem ohne Sonnencreme unterwegs. Daher schlenderten wir nur ein wenig an der Wasserkante entlang, wuschen uns – mit Einverständnis des Aufpassers – die Füße im Mandarin Oriental Hotel und weiter gings.
Zu Fuß zum Burj Khalifa
Unser nächstes Ziel war der Burj Khalifa. Der Wolkenkratzer ist mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt … und ein super Orientierungspunkt :-)! Auf dem Stadtplan sah es es vom Strand zum Burj Khalifa gar nicht so weit aus. Und da wir ja passionierte Spaziergänger sind, machten wir uns einfach zu Fuß auf den Weg. Eine interessante Idee. Zum einen entpuppte sich der Katzensprung als 5 Kilometerstrecke, zum anderen waren wir wirklich die einzigen Fußgänger weit und breit. Auch ein Erlebnis. Nur leider gab es dadurch nicht so viel zu gucken. Selbst die „normalen“ Wohnhäuser waren alle hinter Mauern verschanzt, so dass wir nur selten einen Blick hinein erhaschen konnten. Schade eigentlich.
Burj Khalifa und die Dubai Mall
Am Burj Khalifa und der Dubai Mall angekommen, wussten wir dann, wo die ganzen Menschen waren: hier! Es wimmelte und wuselte in der Shopping Mall, kaum zu glauben. Uns selbst konnte die Mall nicht so sehr beeindrucken. Klar, sie ist schön und riesig, beherbergt ein Aquarium und einen Wasserfall, ist sauber, klimatisiert und prunkvoll – aber im Endeffekt bleibt sie eine Shopping Mall und damit für uns eher uninteressant. Der Burj Khalifa war da schon ein anderes Kaliber. Wahnsinn, wie hoch das Gebäude ist. Eine Herausforderung, ein Foto zu machen, auf dem er auch wirklich ganz zu sehen ist.
Vor dem Wolkenkratzer befinden sich die Dubai Fountains. Enorme Springbrunnen, an denen tagsüber und abends Wasserspiele gezeigt werden. Ganz einfach erklärt: Das Wasser wird im Takt der Musik hochgeschossen. Sehr hoch! Angeblich sollen die Fontänen noch höher kommen, als bei den Wasserspielen vorm Bellagio in Las Vegas. Aber wen wundert es. In Dubai ist eben alles immer ein bisschen größer. Wir hatten Glück und kamen genau rechtzeitig zu einem Wasserspiel an. Klar, es war schön, aber ob es wirklich schöner war als in Las Vegas, das lasse ich mal dahingestellt.
Weil uns der Nachtflug noch in den Knochen steckte und wir mittlerweile bereits insgesamt 15 Kilomter zu Fuß zurückgelegt hatten, fuhren wir mit dem Taxi zurück zum Hafen. Ein erlebnisreicher Tag, der uns aber noch nicht ganz das orientalische Flair vermittelt hatte, wie wir es uns erhofft hatten. Mal sehen, wie es uns beim zweiten Stopp in Dubai gefällt (siehe unten). Doch erst einmal hieß es „Leinen los“.
Dubai: Stopp Nummer 2
Am Ende der Kreuzfahrt legten wir wieder in Dubai an. Jetzt standen wir ein wenig unter Zeitdruck. Immerhin gab es noch so viel zu sehen, was wir am ersten Tag nicht geschafft hatten: das Hotel und Wahrzeichen Burj Al Arab, die Palmeninsel, das Hafenviertel Dubai Marina, die Mall of the Emirates mit der Skihalle und natürlich die älteren Stadtteile Dubais mit den Gold und Gewürz Souks.
Unser Plan dieses Mal: Nicht wieder alles zu Fuß machen ;-), sondern mit dem Hop-on/Hop-off-Bus. Das perfekte Mittel, um Dubai zu erkunden. Und so saßen wir tapfer bei 20 Grad im Durchzug oben auf dem Doppeldeckerbus und beäugten die Umgebung im Schnelldurchlauf. An manchen Stationen stiegen wir aus und nahmen uns etwas mehr Zeit. Dennoch konnte auch hier nicht alles unser Herz erobern.
Ein paar Beispiele:
- Burj Al Arab: Bestimmt auch von innen ein schönes Hotel, aber nicht unsere Preisklasse. Daher haben wir es nur von außen bewundert. Klar, die Architektur mag einzigartig sein, doch einmal gucken reicht für uns aus.
- Die Palmeninsel: Mit Sicherheit eine Meisterleistung, eine solche Insel aus dem Boden zu stampfen. Dennoch war es relativ unspektakulär, als wir auf der Palme selbst waren. Denn von der Form ist dann nichts mehr zu erkennen.
- Dubai Marina: Das Viertel sieht toll aus. Überall, wo sich Grachten und ähnliches durch die Straßen ziehen, fühlen wir uns eh wohl. So auch hier. Dennoch ist es sehr künstlich und wirkt wie aus der Retorte gestampft.
- Die Souks: Auf die Souks in Dubai haben wir uns mit am meisten gefreut. Gerne wollten wir dort durch die engen, alten Gassen schlendern, abseits vom Hochglanz der Wolkenkratzerviertel, und für die Küche ein paar Gewürze kaufen. Doch so schön und ursprünglich dort auch alles war, wir wurden so sehr von den Verkäufern bedrängt, dass wir irgendwann geflüchtet sind. Kein Vergleich zum Souk im Oman. Keine Ahnung, was da los war. Ob die Menschen schon übersättigt sind von den Touristen? Das Traurige: Wir wollten ja gerne handeln und kaufen, aber haben es am Ende nicht getan.
Unser Fazit zu Dubai
In Dubai ist alles schön, alles glänzend, alles größer, schneller, höher … aber leider auch alles sehr künstlich. Dubai ist eine Stadt der Superlative. Hier steckt definitv Geld drin. Wir haben uns wirklich wohl gefühlt. Die Menschen sind im Großen und Ganzen unheimlich freundlich und offen. Nur leider, leider fehlte uns etwas das orientalische Flair. Und genau das war es, was uns an der Buchung der Reise gereizt hatte. Zum Glück konnten wir davon im Oman und Bahrain noch etwas mehr spüren. Wir haben zudem mal wieder für uns festgestellt, wir sind eher die Regenwald- als die Wüstenfraktion. Dennoch sind wir froh, in Dubai gewesen zu sein und einmal alles mit eigenen Augen gesehen zu haben.
2 Kommentare
Ich bin gespannt auf den Oman! ♡
Im Oman war es super. Ich beeile mich mit meinem Bericht ☺️.