„Hallo, ich heiße Mohammed. Genau wie mein Chef. Und wie einige meiner Brüder. Wenn meine Mutter uns früher zum Essen gerufen hat, brauchte sie nur einen Namen rufen. Praktisch, oder? Manchmal kamen jedoch auch ein paar Nachbarskinder mit. Die hießen nämlich auch Mohammed.“ Genau so hat sich uns unser Tourguide in Abu Dhabi vorgestellt. Damit war uns klar: Das wird ein lustiger Tag :-).
Abu Dhabi – Facebook verbindet
Unsere Tour durch Abu Dhabi haben wir über Facebook gebucht. Bei Mohammed – aber das wusstet ihr ja bereits ;-). Anfangs waren wir uns unsicher. Einen Anbieter über Facebook zu buchen, erschien uns etwas suspekt. Doch die Erfahrungsberichte sprachen für sich. Und so haben wir einfach gebucht – und waren froh, uns für einen privaten Anbieter entschieden zu haben. Preislich unterscheidet sich die Tour zwar kaum von den Ausflugspreisen der AIDA, aber die Gruppen sind kleiner. Und wir können sagen, es ist durchaus ein Unterschied, ob vor dir 10 Leute aus dem Bus aussteigen oder 45 …
Interessante Fakten über Dubai
Die Zeit mit Mohammed – also dem Angestellten von Facebook-Mohammed – war wirklich angenehm. Wir haben viel über Land und Leute erfahren. Oft gespickt mit ein wenig Humor. Hier ein paar der Dinge, die in unseren Köpfen hängen geblieben sind:
- Mohammed findet in Abu Dhabi manchmal niemanden, mit dem er auf Arabisch reden kann.
Der Grund: Nur knapp 10 – 12 Prozent der Einwohner sind Einheimische, der Rest sind Emigranten. Zum Großteil aus Indien, Pakistan, Bangladesh und den Philippinen. Mohammed selbst kommt aus Ägypten. Sein Arabisch weicht daher ein wenig von dem Arabischen der Emirate ab – wodurch es wohl schon des öfteren zu Missverständnissen kam. - Mohammed klärt uns auf, wie Abu Dhabi richtig betont wird.
Abu Dhabi wird nämlich gar nicht „Abu Dhaaabi“ ausgesprochen, wie wir es gerne tun, sondern eher „Abu Dhabbi“. Also mit einem kurzen „a“. Und das „D“ wird gelispelt, ähnlich wie das englische „th“. Klingt seltsam, ist aber so :-). - Mohammed hat noch nie einen Einheimischen gesehen, der ein dreckiges Gewand trägt.
Unser Tourguide hat recht. Obwohl es in den Emiraten ziemlich staubig ist, sind die Dischdaschas, also die Gewänder der Männer, immer strahlend weiß. Das ist uns auch schon aufgefallen. Mohammed liefert uns gleich des Rätsels Lösung mit: Laut ihm besitzt jeder Einheimische rund 60 solcher Gewänder und kleidet sich mehrmals am Tag neu ein. Aha! - Mohammed hätte gerne die emiratische Staatsbürgerschaft.
Abu Dhabi ist das größte und reichste Emirat. Im Gegensatz zu Dubai reicht das Erdölvorkommen noch für viele Jahrzehnte. In Abu Dhabi verdient jeder viel Geld. Selbst Kartenabreißer im Kino bekommen mehrere Tausend Euro – zumindest laut Mohammed. Einheimischer zu sein ist quasi wie ein 6er im Lotto. Doch die Staatsbürgerschaft zu bekommen, ist fast unmöglich.
Von den Etihad Towers bis zur Scheich Zayid Moschee
Die Tour führte uns zu mehreren Fotostopps. Bei einigen hätten wir gerne mehr Zeit gehabt, zum Beispiel im Heritage Village. Hier gibt es interessante Einblicke in die Vergangenheit Abu Dhabis und das Leben der Beduinen. Abu Dhabi in seiner jetzigen Gestalt gibt es ja noch gar nicht so lange. Das zeigt dieses Foto aus den 60er Jahren:
Andere Stopps hätten wir uns sparen können. Zum Beispiel an der Ferrari World. Der Stopp war so kurz, dass wir keine Zeit gehäbt hätten, hineinzugehen. Und so konnten wir nur kurz einen Blick in den Eingangsbereich und den Souvenir-Shop werfen – verschwendete Zeit. Abgesehen davon, dass Formel 1 eh nicht so ganz unser Ding ist.
Das Highlight: die Scheich Zayid Moschee
Die Hauptattraktion unserer Tour war ohne Zweifel die Scheich Zayid Moschee. Hier ist definitiv alles Gold, was glänzt. Hier wird nicht gekleckert. Die Superlative sprechen für sich: der größte Gebetsteppich der Welt, der größte Kronleuchter der Welt, die zweitgrößte Moscheekuppel der Welt & Platz für rund 40.000 Gläubige.
Die Scheich Zayid Moschee ist wirklich traumhaft schön – hatte aber schon fast etwas von Disneyland. Die Eintrittskarten mit QR-Code wurden regelmäßig eingescannt, es war überfüllt (auch wenn es auf den Fotos anders aussieht), es war laut und die Touristen wurden im Gänsemarsch durch die Moschee geschleust. Von besinnlicher oder gläubiger Atmosphäre keine Spur. Schade!
Abu Dhabi hat uns gut gefallen – soweit wir dies nach den wenigen Stunden dort überhaupt beurteilen können. Ähnlich wie in Dubai haben wir uns jedoch nicht in das Emirat verliebt. Es war schön, einmal dort gewesen zu sein, aber es wird nicht unsere neue Lieblingsdestination.