„Liebe Fluggäste, da der Flug nach Windhoek leider überbucht ist, suchen wir Freiwillige, die auf ihren Platz verzichten und …“. Die Stewardess kam gar nicht dazu, ihren Satz zu beenden, da ging bereits ein Ruck durch die Menge. Alle, die gerade noch brav in der Schlange aufs Boarding gewartetet hatten, stürmten nach vorne. Aber natürlich nicht, um den Platz zu tauschen ;-).
Schon interessant, wie schnell das gute Benehmen vieler Personen schwindet, wenn es um den eigenen Platz im Flugzeug geht. Da wurde gedrängelt und gemeckert, was das Zeug hält. Das Absurde: Die Pechvögel, die nicht mitfliegen durften, waren natürlich längst informiert. Die Stewardess hatte ihren Aufruf nach freiwilligen Platztauschern nur sehr ungünstig begonnen :-).
Schlechte Luft in Namibia
Ungünstig ging es leider auch weiter. Zumindest für uns. In unserer Schlange am Immigration-Schalter in Namibia kamen wir einfach nicht voran. Es war wie verhext. Wir hatten nicht nur die langsamste Beamtin von allen. Nein, sie ging sogar zwischendurch seelenruhig auf Toilette. Nun gut, was sein muss, muss sein. An sich kein Thema, nur leider standen wir so immer länger und länger in der stickigen Ankunftshalle. Und das gefiel Sandras Kreislauf leider gar nicht. Gerade, als wir nur noch drei Passagiere vor uns hatten, verabschiedete sich dieser in den Keller – und Sandra auf den Boden. Zum Glück hatte ich es ihr schon angesehen und konnte sie noch auffangen. Ein großer Schreck! Macht euch aber keine Sorgen, mittlerweile ist alles wieder gut. Es war einfach die Kombi aus langem Flug, Hunger und schlechter Luft.
Spätestens als wir die ersten Paviane am Straßenrand entdeckten, war alles wieder vergessen :-). Leider war es schwer, sie während der Fahrt zu fotografieren. Wir hoffen, bald noch mehr Möglichkeiten dazu zu haben. Übrigens haben wir erfahren, dass die Paviane liebend gerne Skorpione essen. Stachel abreißen und ab in den Mund. Hmm, lecker!

Pavian aus der Ferne
Stippvisite in Windhoek
Den ersten Tag haben wir in Windhoek verbracht. Beziehungsweise die ersten Stunden des Tages. In Windhoek gibt es nämlich kaum etwas zu gucken. Einmal die Christuskirche von innen und außen bewundern, dann an der Alten Feste vorbeilaufen und ein Foto vom Tintenpalast schießen. Das wars auch schon fast. Wir sind mit dem Bus noch durch Katutura gefahren, ein durch Zwangsumsiedlung farbiger Arbeiter entstandenes Township. Auf der einen Seite war es interessant, einmal etwas über das Leben in solch einer Siedlung zu erfahren – immerhin lebt hier ein großer Teil der Bevölkerung – auf der anderen Seite empfanden wir es irgendwie auch als unangenehm, eine Tour durch ein Township zu machen … Nun gut.
Dass Windhoek nicht so viel an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, steht in fast jedem Reiseführer. Daher war es keine große Überraschung für uns. Da hier jedoch der internationale Flughafen in der Nähe liegt, bietet sich ein Abstecher dennoch an. Vor allem, wer noch auf der Suche nach einem Souvenir ist, wird in einem der Kunsthandwerksgeschäfte der Stadt bestimmt fündig. Wie wär’s mit einem Paar Ohrringen aus Stachelschweinstacheln?
Wir hingegen sind gespannt, wie es in den nächsten Tagen weitergeht – und freuen uns vor allem auf die lebenden Tiere.