Manchmal denke ich, in Irland gibt es gar nicht viel zu sehen – und dann gucke ich abends unsere Fotos durch und werde eines Besseren belehrt. Tatsächlich haben wir schon so viel erlebt, dass ich gar nicht weiß, womit ich anfangen soll. Hier einmal unsere 5 Highlights der letzten Tage in Irland:
Highlight 1: Newgrange
Auf unserem Weg von Dublin Richtung Westküste haben wir einen kurzen Abstecher gen Norden unternommen. Unser Ziel war Newgrange, ein riesiges Ganggrab mit mehr als 85 Metern Durchmesser und 15 Metern Höhe. Das Besondere an der Grabstätte: Sie ist mehr als 5.000 Jahre alt – und damit rund 500 Jahre älter als die Pyramiden von Gizeh.
Einen kleinen Teil des Grabes konnten wir besichtigen. Beeindruckend, wie die Menschen damals die schweren Steinplatten transportiert und aufeinander gestapelt haben, so dass dieser runde Grabhügel entstand. Immerhin gab es zu der Zeit weder das Rad noch waren Pferde domestiziert. Insgesamt 40 solcher Grabstätten wurden in dem Gebiet rund um Boyne Valley entdeckt. Newgrange ist das bekannteste unter ihnen.
Gut zu wissen: Zu Newgrange selbst konnten wir nicht mit dem Auto fahren. Das ging nur mit einem Shuttle vom Besucherzentrum aus. Hier konnten wir uns dafür vorab eine interessante Ausstellung über das Leben zu der damaligen Zeit angucken. Der ganze Spaß kostete gerade einmal 7 Euro pro Person – inklusive Ausstellung, die Fahrt mit dem Shuttlebus hin und zurück sowie eine Führung. Ich finde, das ist definitiv ein mehr als fairer Preis.
Highlight 2: Galway
Bislang kannten wir den Namen nur aus dem Song Galway Girl von Ed Sheeran. Eine richtige Vorstellung hatten wir jedoch nicht. Bis jetzt. Jetzt wissen wir, dass wir die Stadt im Westen von Irland absolut empfehlen können. Unsere Zeit in Galway war einfach toll. Sehenswürdigkeiten gab es zwar nicht en masse, aber die vielen Studenten, Künstler und Touristen sorgten für eine bunte Mischung und eine ausgelassene Stimmung.
Galway zählt zu den am schnellsten wachsenden Städten in Irland. Und das haben wir auch gemerkt. Die Bars und Straßen waren rappelvoll, überall wurde getrunken, gelacht, getanzt, gesungen – und zahlreiche Straßenkünstler führten ihre Kunststücke auf. Also wer sich hier langweilt, ist selbst schuld. Wir haben uns einfach treiben lassen und zwei wunderschöne Abende in der irischen Stadt genossen. Dass Galway direkt am Meer liegt, kam natürlich als Sahnehäubchen noch obendrauf.
Highlight 3: Cliffs of Moher
Die Steilklippen sind eine DER Attraktionen am Wild Atlantic Way. Das war nicht zu übersehen :-). Ein Reisebus neben dem nächsten und auf dem Parkplatz ein wilder Kampf um die Parklücken. Nachdem wir endlich eine ergattert hatten, machten wir uns auf zu den Klippen. Schon beeindruckend, wie sie bis zu 200 Meter tief ins Meer abfallen. Wenn da eben nicht die anderen drängelnden Schaulustigen wären. Also von Ruhe und Idylle war hier keine Spur zu erahnen. Aber wir wollen uns mal nicht beschweren, schließlich waren wir ja selbst zwei dieser nervigen Touristen :-).
Als wir bei den Klippen ankamen, standen uns zwei Wege zur Auswahl. Einmal links, die Klippen hoch und einmal rechts zu einer Art Aussichtsturm. Links hoch waren die meisten Menschen unterwegs. Rechts war es etwas leerer. Wahrscheinlich wurden viele von den rund 180 Stufen abgeschreckt, die nach oben führten. Ich bin sie trotz Hitze hochgelaufen – um dann oben festzustellen, dass es nicht viel mehr zu sehen gibt, als von der Mitte der Stufen aus :-).
Alles in allem ein cooler Ausflug. Nur dass wir für den Parkplatz 6 Euro pro Person (!) zahlen mussten, fand ich etwas überzogen. Leider gibt es in der Umgebung jedoch keine richtige Alternative. Wir hoffen, dass der „Eintritt“ wenigstens gut genutzt wird.
Highlight 4: Poulnabrone Dolmen
Der Dolmen von Poulnabrone ist eigentlich eher unscheinbar. Das fast 5.000 Jahre alte Grab besteht genau genommen nur aus ein paar Steinplatten, die wie eine Art Kartenhäuschen aufeinander gestapelt wurden. Aber uns hat es trotzdem gefallen. Erstens machte es Spaß, dorthin zu laufen, weil der Weg aus unzähligen Steinen besteht, die immer ein wenig auseinanderliegen. Zweitens, weil wir schon oft solche Gräber in Reportagen gesehen hatten und gerne einmal eins live sehen wollten. Drittens, weil es keinen Eintritt kostete :-).
Highlight 5: Killarney
Spätestens in der Kleinstadt Killarney haben wir eine erstaunliche Erkenntnis gemacht: Wir lieben die Irische Pub-Kultur. Hier könnten wir stundenlang sitzen und einfach nur die Leute betrachten :-). Aber natürlich haben wir uns auch die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung angesehen. Beispielsweise
- das Muckross House, ein riesiges victorianisches Landhaus
- den Torc Wasserfall im Killarney Nationalpark
- das Ross Castle, eine wunderschöne Burganlage
- das Gap of Dunloe, einen Gebirgspass mit tollen Wanderwegen und schönen Ausblicken
Hier geht es zu unseren Highlights in Irland: Teil 2
1 Kommentar
Super schön! Einziges Manko: Mein Ed Sheeran-Ohrwurm, den ich beim Lesen bekommen habe.