Die letzten beiden Tage waren relativ eintönig. Ich will ja nicht behaupten, dass Iowa und Minnesota langweilig sind, aber der Brüller in Sachen abwechslungsreicher Umgebung sind sie wirklich nicht. Zudem hatten wir auch noch schlechtes Wetter, was die ganze Sache nicht besser gemacht hat … Umso mehr haben wir uns gefreut, als wir heute die Badlands in South Dakota erreichten und sich die Landschaft von einer Sekunde auf die nächste von grünen Wiesen in spektakuläre Felsformationen verwandelte. Und auch die Sonne ließ sich endlich wieder blicken :-).
Wem die Kulisse übrigens bekannt vorkommt: Hier wurde der Film „Der mit dem Wolf tanzt“ gedreht. Eine perfekte Wahl. Wir konnten uns zumindest gut vorstellen, wie hier früher die Indianerstämme gelebt haben (was sie ja auch tatsächlich taten).
Mount Rushmore
Als wir uns überlegt haben, ob wir die USA eher nördlich oder südlich durchqueren, war einer der ausschlaggebenden Punkte für den Norden eindeutig Mount Rushmore. Und heute war es dann soweit: Endlich konnten wir uns die vier Präsidentenköpfe mal aus der Nähe angucken – zusammen mit rund Tausend vor Nationalstolz platzenden US-Amerikanern :-). Aber auf dieses Monument können sie tatsächlich stolz sein. Wir sagen nur: Respekt! Respekt allerdings auch für die subtile Methode der Geldeinnahme. Kein Eintritt, dafür 11 Dollar fürs Parken :-).
Weiterfahrt in den Custer State Park
Nachdem wir rund eine Million Fotos vom Mount Rushmore geschossen hatten, ging es weiter in den Custer State Park. Dort sollte es eine Herde von wildlebenden Büffeln geben, die wir uns selbstverständlich nicht entgehen lassen wollten. Und siehe da, wir haben sie sogar tatsächlich gefunden. Hunderte von weiblichen Tieren plus Babys. Die riesigen Bullen ließen sich allerdings nicht blicken. Vielleicht auch ganz gut so …
Morgen verlassen wir diese wunderschöne Umgebung und fahren weiter Richtung Yellowstone Nationalpark.
PS: Gestern haben wir doch tatsächlich vergessen, dass wir wieder einmal unsere Uhr um eine Stunde zurückstellen mussten. Glücklicherweise haben sich unsere Handys automatisch umgestellt, so dass wir es irgendwann bemerkt haben, bevor es peinlich wurde :-).
Cody – die Hauptstadt des Rodeo
Unsere Fahrt Richtung Yellowstone führte uns heute nicht nur über hohe Bergketten und durch seltsame Wettergebilde, sondern auch durch Cody, die Welthauptstadt des Rodeo. Doch dazu später mehr …
Zunächst galt es, die Bighorn Mountains zu überwinden. Steile Serpentinen, die einfach kein Ende nehmen wollten. Mehrere Stunden quälten wir uns durch die engen Bergpässe, bevor wir endlich die andere Seite erreichten. Dort erwartete uns schon die nächste Laune der Natur: Gewitter. Noch nie haben wir ein Gewitter so gesehen – so nah und doch so fern. Doch so bedrohlich und schnell es erschienen war, so schnell war es zum Glück auch wieder vorbei.
Trotzdem waren wir froh, als wir unser heutiges Etappenziel erreichten. Cody, eine kleine Stadt im Nirgendwo, die von Buffalo Bill gegründet wurde und sich selbst als Welthauptstadt des Rodeos bezeichnet. Ob sie diesen Ruf verdient hat, wollten wir natürlich selbst herausfinden und kauften uns Tickets für ein am Abend stattfindendes Rodeo.
Wir sind zwar keine Pferdekenner, aber selbst wir erkannten schnell, dass das, was uns beim Rodeo geboten wurde, wirklich sportliche Höchstleistung war – sowohl der Tiere als auch der Reiter. Alle Achtung!